Haigerloch im Zollernalbkreis

Haigerloch ist eine Gemeinde im Zollernalbkreis (KfZ Kennzeichen BL für Balingen und HCH für den Altlandkreis Hechingen), die mit 8 zugehörigen Teilorten ca. 10.500 Einwohner zählt. Sie liegt im Südwesten Deutschlands und gehört dem Bundesland Baden-Württemberg an.

Durch Haigerloch hindurch fließt das Flüsschen Eyach. Innerhalb von Jahmillionen hat es sich tief in die Muschelkalkfelsen eingegraben und bildet bei Haigerloch ein Doppel S. Dadurch wird der Ort in eine Oberstadt und die talseitige Unterstadt geteilt. Auf der gegenüberliegenden Talseite befindet sich Schloß Haigerloch mit der angrenzenden barocken Schloßkirche. Diese Anlagen wurde im 16. Jahrhundert durch eine Nebenlinie des Hauses Hohenzollern errichtet.

Die erste urkundliche Erwähnung Haigerlochs datiert auf das Jahre 1095 zurück. In einer wechselvollen Geschichte gehörte Haigerloch den Grafen zu Hohenberg, den Habsburgern, dem Hause Hohenzollern und seit 1849 zu Preußen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand das Bundesland Baden-Württemberg, in dem das ehemalige Hohenzollern namenslos aufging. Bis zum Zweiten Weltkrieg lebten, in einem eigenen Wohnviertel, zeitweise mehrere hundert jüdische Mitbürger.

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Römerturm

Haigerloch verfügt, nicht zuletzt durch die topografischen Gegebenheiten, über ein erhebliches touristisches Potential. Große Teile der schroffen Felsenhänge sind mit wildem Flieder bewachsen, der im Mai zu erblühen beginnt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die barocke Wallfahrtskirche St. Anna und auf der gegenüberliegenden Talseite die ebenfalls barocke Schloßkirche. Im Felsen unter der Schloßkirche, in einem ehemaligen Bierkeller, befindet sich das Atomkeller-Museum mit einem Nachbau eines Forschungsreaktors, der im Zweiten Weltkrieg dort untergebracht war. Vom Römerturm, dem Überbleibsel einer mittelalterlichen Burganlage, hat der Besucher einen perfekten Blick über die gesamte Stadt sowie das weitere Umland.

Unweit des Römerturms liegt die evangelische Abendmahlskirche. Sie beherbergt, in Originalgröße, eine von Friedrich Schüz geschaffene Nachbildung von Leonardo da Vincis Gemälde „Das letzte Abendmahl“. Weitere Bilder der Malerfamilie Schüz sind im Alten Pfarrhaus, unterhalb der Schloßkirche, in einem Museum ausgestellt.